Noch mehr Geduld

Nach zweieinhalb Jahren als Chefredakteur der Frankfurt Neuen Presse bin ich nun bei der Zeitungsgruppe Ostfriesland – gut – gelandet und bitte immer noch um Geduld. Es ist so viel zu tun – und so wenig Zeit für ein aufwändiges Hobby wie den Lesenblog. Mal sehen, wann es weiter geht …

Pause!

Liebe Leser, wir bitten um ein wenig Geduld. Nächste Woche ziehe ich nach Frankfurt, wo ich am 1.2. die Chefredaktion der Neuen Presse übernehme. Zum Lesen ist gerade wenig Zeit. Wir bitten daher um Geduld, dann folgen wieder Buchbesprechungen. Beste Grüße Joachim

Nicht neu: Kindern Grenzen zeigen

David Eberhard „Kinder an der Macht: Die monströsen Auswüchse liberaler Erziehung“, 304 Seiten, Kösel, 17,99 €, ISBN: 978-3466310401; Eberhard_Kinder Erziehungsratgeber schaffen es alle Jahre wieder in die Bestsellerlisten. Und immer wieder geht es um die Auswüchse einer angeblich zu „liberalen Erziehung“. Dabei ist der Rat des schwedischen Psychiaters David Eberhard sehr einfach zu befolgen: Sagt Euren Kindern, was Sache ist. Weiterlesen

Die Kunstwelt, die sie (nicht) liebt

Siri Hustvedt „Die gleißende Welt“, 496 Seiten, Rowohlt, 22,95 €, ISBN: 978-3498030247; Hustvedt_Welt Schade, mit „Was ich liebte“ veröffentlichte Siri Hustvedt vor zwölf Jahren einen wahrhaft großen Roman, aber seither kam aus der Schreibstube der New Yorker Autorin nichts Vergleichbares mehr. Das gilt leider auch für den aktuellen Roman „Die gleissende Welt“. Weiterlesen

Die Vision einer gerechteren Gesellschaft

Jeremy Rifkin „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft“, 525 Seiten, Campus, 27 €, ISBN: 978-3593399171; Scan Ob allen Menschen klar ist, wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert? Sicher nicht. Dabei hat der Wandel schon die Musikindustrie komplett gewandelt, rafft derzeit die Medien dahin, den Einzelhandel, die Industrie und was noch alles. Und natürlich unser Wirtschaftssystem. Einige Szenarien hat der Wirtschaftswissenschaftler Jeremy Rifkin in diesem Buch erdacht. Weiterlesen

Dostojewski konnte auch lustig, ein bisschen

Fjodor Dostojewski „Das Krokodil“, 448 Seiten, Manesse, 24,95 €, ISBN: 978-3717523628; Dostojewski_Krokodil Wer Dostojewski hört, denkt an „Schuld und Sühne“, „Die Brüder Karamasow“ und andere schon aufgrund ihrer opulenten Seitenzahl beeindruckende Bücher. Aber der russische Dichter konnte auch anders. Er beherrschte auch den kürzeren Roman, er konnte satirisch sein und komisch. Nicht so sehr, aber eben doch. Weiterlesen

Der, der „Schrödingers Katze“ erfand

Manfred Rumpl „Reisende in Sachen Relativität“, 289 Seiten, Picus, 22,90 €, ISBN: 978-3711720207; Scan Das Wort von „Schrödingers Katze“ hat ihn überdauert. Dabei wissen wir heute nur noch wenig über Erwin Schrödinger, Zeitgenossen und Freund von Albert Einstein. Weil er entdeckte und belegte, dass sich kleinste Teilchen wie Wellen verhalten, bekam der österreichische Quantenphysiker ebenfalls den Physik-Nobelpreis verliehen. Weiterlesen

Rom aus anderer Sicht

Greg Woolf „Rom“, 495 Seiten, Klett-Cotta, 29,95 €, ISBN: 978-3608948486; Woolf_Rom Echt jetzt, oder? Eine Geschichte von Rom. Also ob es die nicht 1000fach gäbe. Doch der englische Frühgeschichtler Greg Woolf hat tatsächlich ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Im Original ist von Story die Rede, in der deutschen Übersetzung von Biographie. Beides beschreibt den ungewöhnlichen Ansatz Woolfs ganz ausgezeichnet. Weiterlesen

Soll und Haben veränderten die Welt

Jane Gleeson-White „Soll + Haben – Die doppelte Buchführung und die Entstehung des modernen Kapitalismus“, 366 Seiten, Klett-Cotta, 24,95 €, ISBN: 978-3608948608; Martines_Blutig 1 Eine Welt ohne doppelte Buchführung? Ist irgendwie undenkbar, oder. Aber wer kennt schon die Geschichte von Soll und Haben, Aktiva und Passiva? Wer weiß, dass es vor über 500 Jahren ein Franziskanerpater war, der erstmals den Versuch startete, den Kaufleuten in Venedig Zahlen zu liefern, wie es um ihr Vermögen und den Gang ihrer Geschäfte geht. Eine spannende Geschichte, die die australische Wirtschaftswissenschaftlerin Jane Gleeson-White hier erzählt. Weiterlesen

900 Seiten Träume, die sich nicht erfüllen

Matthew Thomas „Wir sind nicht wir“, 896 Seiten, Berlin, 24,99 , ISBN: 978-3827012067; Thomas_Wir New York, zur Mitte des vorigen Jahrhunderts. Sehnsuchtsort nicht nur für die irischstämmige Einwandererfamilie Tumulty, deren Geschichte hier über drei Generationen erzählt wird. Im Mittelpunkt steht Eileen, die nur ein Ziel hat, der Enge und Armut ihrer Eltern – sie Alkoholikerin, er wettsüchtig – zu entkommen. Weiterlesen